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Wie oft HIIT? Die optimale Dauer und Frequenz für dein Training

Octofit - Autor Profilbild B.Sc. Peter Schäfer

Peter Schäfer

Bachelor of Science

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Octofit - Wie oft HIIT

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Inhaltsverzeichnis

Du hast die unglaubliche Effektivität von HIIT entdeckt. Das Gefühl nach einem kurzen, aber intensiven Workout ist unschlagbar, und du siehst erste Erfolge. Jetzt stellt sich die logische nächste Frage: Wenn es so gut funktioniert, warum nicht jeden Tag machen, um die Ergebnisse zu beschleunigen?

Die Antwort ist ein klares und lautes: Nein!

Die Frage “Wie oft HIIT?” ist eine der wichtigsten, die du dir stellen kannst. Denn bei kaum einer anderen Trainingsmethode liegen Segen und Fluch so nah beieinander. Die richtige Frequenz ist der Schlüssel zu maximalen Fortschritten, während zu viel des Guten dich direkt ins Übertraining, zu Verletzungen und Frustration führen kann.

In diesem Artikel erklären wir dir, basierend auf sportwissenschaftlichen Erkenntnissen, wie du die perfekte Balance findest. Du lernst, was die optimale Dauer einer HIIT-Einheit ist, wie viele Workouts pro Woche wirklich sinnvoll sind und auf welche Signale deines Körpers du unbedingt hören musst.

 

Die Dosis macht das Gift: Warum tägliches HIIT schädlich ist

Um zu verstehen, warum du HIIT nicht täglich machen solltest, müssen wir uns ansehen, was während des Trainings in deinem Körper passiert.

In den hochintensiven Intervallen zwingst du deinen Körper, anaerob zu arbeiten. Das bedeutet, du gehst eine “Sauerstoffschuld” ein, dein zentrales Nervensystem wird massiv belastet und deine Muskelfasern erleiden winzige Mikrotraumata. Das ist gewollt, denn genau diese Stressfaktoren zwingen deinen Körper, sich anzupassen und stärker zu werden.

Dieser Anpassungsprozess – also dein eigentlicher Fortschritt – findet aber nicht während des Trainings statt, sondern in der Zeit danach: in der Regenerationsphase.

Gibst du deinem Körper nicht genügend Zeit, sich von dieser extremen Belastung zu erholen, passiert Folgendes:

  • Du wirst schwächer, nicht stärker: Du unterbrichst den Regenerationsprozess, bevor er abgeschlossen ist. Deine Leistung sinkt, und du landest im Übertraining.
  • Das Verletzungsrisiko steigt: Ermüdete Muskeln und ein erschöpftes Nervensystem können Bewegungen nicht mehr sauber koordinieren.
  • Dein Hormonsystem leidet: Chronischer Stress durch zu häufiges HIIT kann den Cortisolspiegel erhöhen, was den Fettabbau sogar behindern und den Schlaf stören kann.

Die wissenschaftlichen Prozesse, die nach dem Training ablaufen, erklären wir detailliert in unserem Artikel über den Nachbrenneffekt.

Grafik, die das Prinzip der Superkompensation im Sport erklärt

 

Die optimale Frequenz: Wie oft HIIT pro Woche?

Die wissenschaftliche und in der Praxis bewährte Empfehlung für die meisten Menschen lautet:

Zwei bis maximal drei HIIT-Einheiten pro Woche.

Diese Frequenz ist der “Sweet Spot”, der es dir ermöglicht, intensive Reize für die Fettverbrennung und Leistungssteigerung zu setzen, während dein Körper noch genügend Zeit hat (mindestens 48 Stunden zwischen den Einheiten), sich vollständig zu erholen und anzupassen.

  • Für Anfänger: Starte mit zwei Einheiten pro Woche. Schau, wie dein Körper reagiert. Wenn du dich gut erholst und Fortschritte machst, ist das perfekt.
  • Für Fortgeschrittene: Drei Einheiten pro Woche können sinnvoll sein, besonders wenn du spezifische Leistungsziele verfolgst. Achte hier aber noch genauer auf Anzeichen von Müdigkeit und plane aktive Regenerationstage ein.

Mehr als drei hochintensive Einheiten pro Woche führen bei den meisten Trainierenden nicht zu besseren Ergebnissen, sondern erhöhen nur das Risiko für das bereits erwähnte Übertraining. Qualität schlägt hier immer Quantität.

 

Die optimale Dauer: Wie lange sollte ein HIIT-Workout sein?

Einer der größten Mythen ist, dass ein HIIT-Workout extrem lang sein muss. Das Gegenteil ist der Fall. Die eigentliche hochintensive Arbeitszeit in einem HIIT-Workout ist sehr kurz.

Ein effektives HIIT-Workout dauert inklusive Warm-up und Cool-down in der Regel zwischen 15 und 30 Minuten.

  • Das eigentliche Intervalltraining: Der Kern deines Trainings sollte selten länger als 10-20 Minuten dauern. Wenn du in der Lage bist, 30 Minuten lang echte High Intensity-Intervalle durchzuführen, war die Intensität deiner Belastungsphasen wahrscheinlich nicht hoch genug.
  • Warm-up: Plane immer 5-10 Minuten für ein gründliches Aufwärmen ein.
  • Cool-down: Nimm dir 3-5 Minuten Zeit, um deine Herzfrequenz langsam wieder zu senken und die Muskeln zu lockern.

Vergiss den Gedanken “mehr ist mehr”. Beim HIIT gilt “intensiver ist mehr”. Ein 15-minütiges, brutal hartes Workout wird immer effektiver sein als ein 45-minütiges, halbherziges Intervalltraining. Alle Grundlagen dazu findest du in unserem Hauptartikel über Die HIIT-Methode.

 

So kombinierst du HIIT mit anderen Trainingsformen

HIIT ist ein extrem potentes Werkzeug, aber es sollte nicht dein einziges sein. Für eine ganzheitliche Fitness ist die Kombination mit anderen Trainingsformen ideal.

  • HIIT und Krafttraining: Das ist die absolute Power-Kombination für Fettabbau und Muskelaufbau. Plane dein HIIT-Training an separaten Tagen oder mit mehreren Stunden Abstand zu deinem Krafttraining, um beiden Einheiten die nötige Energie und Konzentration widmen zu können.
  • HIIT und klassisches Ausdauertraining: Du kannst zwei HIIT-Einheiten pro Woche mit einer längeren, lockeren Cardio-Einheit (LISS) kombinieren. So trainierst du sowohl deine anaerobe Spitzenleistung als auch deine aerobe Grundlagenausdauer.

Wenn du mehr über die Vor- und Nachteile der beiden Methoden erfahren willst, lies unseren detaillierten Vergleichsartikel “HIIT vs. Cardio“.

 

Octofit - Persönliche Empfehlung von Peter - HIIT Trainingsplan

 

Höre auf deinen Körper: Die wichtigsten Signale für eine Pause

Dein Körper ist ein intelligentes System und sendet dir klare Signale, wenn er eine Pause braucht. Unabhängig von jedem Plan sind diese Anzeichen immer ein Befehl, einen Gang zurückzuschalten und einen zusätzlichen Regenerationstag einzulegen.

Achte auf die folgenden Anzeichen von Übertraining:

  • Anhaltende Müdigkeit: Du fühlst dich tagsüber ständig schlapp und energielos, obwohl du genug geschlafen hast.
  • Leistungseinbruch: Du schaffst im Training plötzlich weniger Wiederholungen oder musst das Gewicht reduzieren. Deine Fortschritte stagnieren oder kehren sich sogar um.
  • Schlafstörungen: Du hast Probleme beim Ein- oder Durchschlafen, obwohl du körperlich müde bist.
  • Erhöhter Ruhepuls: Dein Puls am Morgen ist dauerhaft um mehr als fünf Schläge pro Minute erhöht.
  • Anhaltender Muskelkater: Deine Muskeln fühlen sich auch nach 72 Stunden noch extrem schmerzvoll und schwach an.
  • Gereiztheit und Lustlosigkeit: Du hast keine Motivation mehr zum Trainieren und bist allgemein schneller gereizt.

Viele dieser Symptome werden, wie die Apotheken Umschau in einem Artikel über Übertraining beschreibt, oft auf Alltagsstress geschoben, sind aber häufig ein direktes Ergebnis von zu viel intensivem Training ohne ausreichende Erholung.

Frau hört nach einem anstrengenden HIIT Workout auf die Signale ihres Körpers

 

Fazit: Deine individuelle Formel für Dauer & Frequenz

Es gibt keine magische Zahl, die für jeden gilt. Die optimale Frequenz und Dauer deines HIIT-Trainings hängen von deinem Fitnesslevel, deinen Zielen und deiner Regenerationsfähigkeit ab. Die folgenden Empfehlungen sind jedoch ein exzellenter und sicherer Ausgangspunkt.

Fitnesslevel HIIT-Einheiten pro Woche Dauer pro Workout (inkl. Warm-up/Cool-down)
Anfänger 1 – 2 15 – 20 Minuten
Fortgeschrittene 2 – 3 20 – 30 Minuten
Leistungssportler Max. 3 (periodisiert) 20 – 30 Minuten

Höre auf deinen Körper, sei geduldig und fokussiere dich auf die Qualität deiner Workouts, nicht auf die Quantität. Ein kurzes, aber brutal intensives Training wird dich immer weiter bringen als fünf halbherzige Einheiten.

 

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FAQs: Häufige Fragen zu Dauer & Frequenz

 

Kann ich HIIT machen, wenn ich Muskelkater habe?

Es ist nicht zu empfehlen. Muskelkater ist ein Zeichen dafür, dass deine Muskeln sich in der Reparaturphase befinden. Eine erneute, hochintensive Belastung würde diesen Prozess stören. Leichte Bewegung wie ein Spaziergang kann die Regeneration fördern, ein HIIT-Workout wäre jedoch kontraproduktiv.

Was ist wichtiger: die Dauer oder die Intensität?

Ganz klar die Intensität. Die gesamte Philosophie von HIIT basiert darauf, in kürzester Zeit einen maximalen Reiz zu setzen. Wenn du am Ende deines Intervall-Blocks noch Kraft für weitere 10 Minuten hättest, war die Intensität wahrscheinlich zu niedrig.

Zählt ein Warm-up zur HIIT-Dauer?

Das Warm-up ist ein entscheidender Teil der gesamten Trainingseinheit, aber es zählt nicht zur reinen HIIT-Intervallzeit. Ein 20-minütiges HIIT-Workout könnte also aus 5 Minuten Warm-up, 12 Minuten Intervallen und 3 Minuten Cool-down bestehen.

Octofit - Autor Profilbild B.Sc. Peter Schäfer

Über den Autor

Peter studierte an der TU Dortmund und eröffnete 2015 sein erstes Studio für Personal Training und funktionale Kurse. Er ist Autor mehrerer Bücher und wurde in internationalen Zeitungen und Magazinen zitiert. Seine Fachgebiete sind Crosstraining und gesundheitsorientiertes Krafttraining.