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Butterfly Pull-up: Dein kompletter Guide zur schnellsten Klimmzug-Technik

Octofit - Autor Profilbild B.Sc. Peter Schäfer

Peter Schäfer

Bachelor of Science

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Ein Athlet führt einen schnellen und dynamischen Butterfly Pull-up aus.

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Inhaltsverzeichnis

Du kennst das Geräusch: dieses schnelle, rhythmische Klatschen, wenn ein Athlet in Rekordzeit eine hohe Anzahl an Klimmzügen an der Stange absolviert. Das ist der Sound des Butterfly Pull-ups. Es ist die schnellste, effizienteste und zugleich technisch anspruchsvollste Variante des Klimmzugs. Viele sehen sie und wollen sie sofort lernen, doch der Weg dorthin erfordert Geduld, Kraft und vor allem die richtige Technik.

Falsch angegangen, birgt dieser Move ein hohes Verletzungsrisiko für die Schultern. Richtig erlernt, wird er zu deinem Turbo in jedem WOD (Workout of the Day). Dieser Guide ist deine Abkürzung – ohne die Sicherheit zu vernachlässigen. Wir zeigen dir, was der Butterfly Pull-up genau ist, welche Voraussetzungen du zwingend erfüllen musst und wie du ihn Schritt für Schritt sicher erlernst.

Auf einen Blick
– Der Butterfly Pull-up ist die schnellste, aber auch technisch komplexeste Klimmzug-Variante.
– Sein Zweck ist die Effizienz bei hohen Wiederholungszahlen in Workouts, nicht der primäre Kraftaufbau.
– Eine solide Basis von mindestens 5-8 sauberen, strikten Klimmzügen ist eine absolute Grundvoraussetzung.
– Die Bewegung nutzt eine kontinuierliche, kreisförmige Dynamik und unterscheidet sich damit fundamental vom Kipping Pull-up.

 

Was ist ein Butterfly Pull-up überhaupt?

Stell dir vor, ein strikter Klimmzug ist ein gerader Anstieg auf einen Berg. Ein Kipping Pull-up ist eine Schaukel, die Schwung holt, um den Gipfel zu erreichen. Der Butterfly Pull-up hingegen ist wie das Treten in die Pedale eines Fahrrads: eine konstante, fließende Kreisbewegung, bei der keine Energie verloren geht. Dein Körperschwerpunkt bewegt sich nicht wie beim Kip vor und zurück, sondern beschreibt eine kontinuierliche Ellipse unter der Stange.

Diese ununterbrochene Bewegung macht ihn so unglaublich schnell. Statt nach jeder Wiederholung die Pendelbewegung stoppen und umkehren zu müssen, nutzt du den Schwung aus der Abwärtsbewegung direkt für den nächsten Zug nach oben. Der Hauptzweck dieser Technik ist also nicht, stärker zu werden, sondern eine vorgegebene Anzahl an Wiederholungen in minimaler Zeit zu absolvieren – ein entscheidender Faktor in jedem CrossFit Wettkampf.

Grafik vergleicht die Bewegungspfade von Strict, Kipping und Butterfly Pull-ups.

 

Für wen ist dieser Move geeignet (und für wen nicht)?

Seien wir ehrlich: Der Butterfly Pull-up ist nichts für Anfänger. Er ist die Spitze der Pyramide und setzt ein stabiles Fundament voraus. Wer hier Schritte überspringt, riskiert ernsthafte Schulterverletzungen wie Impingement-Syndrome oder Läsionen der Rotatorenmanschette. Deine Sicherheit steht an erster Stelle. Prüfe deshalb ehrlich, ob du die folgenden Punkte erfüllst, bevor du mit dem Training beginnst.

  • Solide Kraftbasis: Du solltest in der Lage sein, mindestens 5 bis 8 saubere, strikte Klimzüge ohne Hilfe auszuführen. Dies stellt sicher, dass deine Muskulatur stark genug ist, um die exzentrische Belastung zu kontrollieren.
  • Gesunde und mobile Schultern: Wenn du bereits Schulterprobleme hast, ist dieser Move tabu. Eine gute Schulterbeweglichkeit und -stabilität sind unabdingbar, um die Gelenke in der schnellen Rotation zu schützen.
  • Beherrschung des Kipping Pull-ups: Der normale Kip ist die Vorstufe. Du musst die „Hollow“- und „Arch“-Positionen sicher und kontrolliert beherrschen, bevor du an die Kreisbewegung denkst.
  • Klares Trainingsziel: Dein Ziel sollte die Leistungssteigerung in Metcons (metabolic conditioning workouts) sein. Für reinen Muskel- und Kraftaufbau ist der strikte Klimmzug immer die bessere Wahl.

 

Die Schritt-für-Schritt-Anleitung: So lernst du den Butterfly Pull-up

Geduld ist hier dein bester Freund. Jeder Schritt baut auf dem vorherigen auf. Nimm dir die Zeit, jede Phase zu meistern, bevor du zur nächsten übergehst. Diese Progression minimiert das Risiko und baut die Bewegung von Grund auf sauber auf. Betrachte es als Teil deiner allgemeinen Gymnastics-Entwicklung, die Präzision vor Geschwindigkeit stellt.

 

Schritt 1: Der Rhythmus ohne Zug

Beginne mit kleinen, rhythmischen Schwüngen an der Stange. Deine Füße sollten kleine Kreise in der Luft zeichnen – nach vorne oben und nach hinten unten. Konzentriere dich nur auf diesen Rhythmus. Es geht noch nicht darum, das Kinn über die Stange zu bekommen. Fühle, wie dein Körper eine fließende Bewegung aufbaut. Das ist die absolute Grundlage und eine Übung, die du vom Kipping Pull-up bereits kennst.

 

Schritt 2: Die Kreisbewegung einleiten („Down and Around“)

Sobald der Rhythmus sitzt, beginnst du, die Bewegung zu vergrößern. Ziehe dich leicht nach oben, aber nur so weit, dass dein Kopf die Stange fast berührt. Anstatt dich gerade nach oben zu ziehen, denkst du an eine „Herum-um-die-Stange“-Bewegung. Auf dem Weg nach unten drückst du dich aktiv von der Stange weg, um deine Füße direkt wieder nach vorne in den nächsten Kreis zu bringen. Dies ist der entscheidende Moment der Technik.

 

Schritt 3: Der erste vollständige Pull-up

Jetzt kombinierst du alles. Baue den Rhythmus auf und nutze den Schwung aus dem Kreis, um dein Kinn über die Stange zu bringen. Dein Körper sollte sich nach oben und leicht nach hinten bewegen. Der schwierigste Teil ist die Abwärtsbewegung: Drücke dich aktiv nach unten und nach vorne von der Stange weg, um sofort wieder in der „Arch“-Position zu landen und die nächste Wiederholung einzuleiten. Mache zuerst nur eine Wiederholung, lande sicher und beginne von vorn.

 

Schritt 4: Wiederholungen aneinanderreihen

Wenn einzelne Wiederholungen sauber funktionieren, versuche zwei, dann drei am Stück. Der Schlüssel ist, den ununterbrochenen Fluss beizubehalten. Verliere nicht die Spannung im Rumpf. Jeder Teil der Bewegung geht nahtlos in den nächsten über. Filme dich dabei oder frage einen Coach um Feedback, um sicherzustellen, dass deine Form sauber bleibt. Dein Ziel ist Effizienz, nicht Erschöpfung durch schlechte Technik.

 

Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

Auf dem Weg zum perfekten Butterfly Pull-up lauern ein paar typische Stolpersteine. Sie zu kennen, hilft dir, sie von Anfang an zu umgehen und dein Verletzungsrisiko zu minimieren. Ein kritischer Blick auf die eigene Ausführung ist hier Gold wert.

  • Fehler 1: Mangelnde Kraftbasis: Du startest zu früh, ohne die nötige Anzahl an strikten Klimmzügen zu beherrschen. Die Folge: Deine Schultern kompensieren die fehlende Kraft, was laut sportmedizinischen Analysen zu Überlastungen führen kann. Lösung: Sei ehrlich zu dir selbst. Baue zuerst deine strikte Kraft auf. Es gibt keine Abkürzung.
  • Fehler 2: Ellenbogen hinter der Stange: Ein klassischer Fehler, der enormen Stress auf das Schultergelenk legt. Deine Ellenbogen sollten während des Zugs immer vor der Stange bleiben. Lösung: Konzentriere dich darauf, die Stange zur Brust zu ziehen und dich aktiv wegzudrücken, anstatt dich einfach fallen zu lassen.
  • Fehler 3: Verlust des Rhythmus: Du wirst zu schnell und die Bewegung wird unkontrolliert und abgehackt. Du verlierst die Hüftdynamik und versuchst, nur mit den Armen zu arbeiten. Lösung: Gehe einen Schritt zurück. Übe wieder die kleinen, rhythmischen Kips (Schritt 1) und finde zurück in den Flow. Qualität geht immer vor Quantität.

Die richtige Technik ist das A und O bei komplexen Übungen. Wenn du deine Fortschritte beschleunigen und sicherstellen willst, dass deine Form von Anfang an korrekt ist, wirf einen Blick auf unsere spezialisierten Programme. Ein strukturierter Plan macht den Unterschied.

 

Fazit: Ein Werkzeug für Fortgeschrittene

Der Butterfly Pull-up ist ein beeindruckender Beweis für Körperbeherrschung und Effizienz. Er ist kein Ersatz für den strikten Klimmzug, sondern ein hochspezialisiertes Werkzeug für Wettkämpfe und intensive Workouts. Erlerne ihn mit Respekt, Geduld und dem Fokus auf eine saubere Technik. Dann wird er zu einer mächtigen Fähigkeit in deinem Arsenal – und du bleibst langfristig stark und verletzungsfrei. Denke daran, dass dies nur eine von vielen Übungen ist, die du meistern kannst.

 

Häufig gestellte Fragen

Ist der Butterfly Pull-up schlecht für die Schultern?

Nicht per se, aber er ist anspruchsvoll. Bei unzureichender Kraft, schlechter Technik oder bestehenden Schulterproblemen ist das Verletzungsrisiko hoch. Eine korrekte Ausführung und das Erfüllen der Voraussetzungen sind daher zwingend erforderlich, um die Schultern zu schützen.

Wie viele Butterfly Pull-ups sollte ich am Stück schaffen?

Das Ziel ist nicht eine maximale Anzahl, sondern die Fähigkeit, Sätze von 5-10+ Wiederholungen flüssig und ohne Unterbrechung in einem Workout zu absolvieren. Konzentriere dich auf die Qualität der Bewegung, die Quantität kommt dann von selbst. Ein Blick in unseren umfassenden Crosstraining Guide hilft dir bei der Einordnung deiner Ziele.

Warum verliere ich den Rhythmus nach ein paar Wiederholungen?

Das liegt meist an einer nachlassenden Rumpfspannung oder daran, dass du versuchst, die Bewegung zu erzwingen. Der Rhythmus entsteht aus einem entspannten, aber kontrollierten Schwung. Gehe mental einen Schritt zurück, atme und fokussiere dich wieder auf die fließende Kreisbewegung deiner Füße.

Octofit - Autor Profilbild B.Sc. Peter Schäfer

Über den Autor

Peter studierte an der TU Dortmund und eröffnete 2015 sein erstes Studio für Personal Training und funktionale Kurse. Er ist Autor mehrerer Bücher und wurde in internationalen Zeitungen und Magazinen zitiert. Seine Fachgebiete sind Crosstraining und gesundheitsorientiertes Krafttraining.