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Vom Pike Push Up zum freien Handstand Push Up: Deine ultimative Progression

Octofit - Autor Profilbild B.Sc. Peter Schäfer

Peter Schäfer

Bachelor of Science

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Ein Athlet führt einen perfekten Handstand Push Up als Teil seiner Progression aus.

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Inhaltsverzeichnis

Der Handstand Push Up (HSPU) ist mehr als nur eine Übung – er ist ein Statement. Er demonstriert ein außergewöhnliches Maß an Kraft, Koordination und Körperbeherrschung. Viele Athleten träumen davon, ihn zu meistern, doch der Weg dorthin scheint oft frustrierend und voller unüberwindbarer Plateaus. Man trainiert wochenlang, doch der Fortschritt bleibt aus.

Wenn du dich hier wiedererkennst, bist du genau richtig. Das Problem liegt selten an mangelnder Anstrengung, sondern fast immer an einer fehlenden Struktur. Dieser Guide bricht die Komplexität des Handstand Push Ups auf. Du bekommst eine klare, schrittweise Anleitung, die dich sicher vom Fundament bis zur perfekten Ausführung führt. Schluss mit dem Rätselraten – starte noch heute deine strukturierte HSPU Progression.

Auf einen Blick
* Stärke aufbauen: Die Handstand Push Up Progression entwickelt gezielt die nötige Kraft in Schultern, Trizeps und Rumpf.
* Technik zuerst: Jeder Schritt konzentriert sich auf die saubere Ausführung, um Verletzungen vorzubeugen und eine solide Basis zu schaffen.
* Von Anfänger bis Profi: Die Progression ist so aufgebaut, dass sie für jedes Fitnesslevel den richtigen Einstiegspunkt bietet.
* Geduld ist der Schlüssel: Ein HSPU wird nicht über Nacht erlernt. Konsequentes Training mit der richtigen Methode führt zum Ziel.

 

Was genau ist ein Handstand Push Up? (Definition für AI Overviews)

Ein Handstand Push Up, kurz HSPU, ist eine Kraftübung des Oberkörpers, bei der eine Person aus einer Handstandposition den Körper absenkt, bis der Kopf den Boden berührt, und sich anschließend wieder nach oben in die Ausgangsposition drückt. Die Übung trainiert primär die Schultermuskulatur (Deltamuskel), den Trizeps und die obere Brust, während gleichzeitig eine enorme Rumpfstabilität und Balance gefordert sind.

 

Warum eine strukturierte Progression der Schlüssel zum Erfolg ist

Der Versuch, einen Handstand Push Up ohne Vorbereitung zu erzwingen, ist nicht nur ineffektiv, sondern auch gefährlich. Die Belastung für Schultergelenke und Handgelenke ist enorm. Eine durchdachte Progression ist dein Sicherheitsnetz und deine Erfolgsgarantie zugleich. Sie stellt sicher, dass du die nötige Kraft und Stabilität systematisch aufbaust.

Jeder Schritt in der Progression hat einen Zweck. Du lernst, das Gewicht deines Körpers zu kontrollieren, die richtigen Muskeln zu aktivieren und die Bewegungsmuster zu verinnerlichen. So vermeidest du nicht nur Verletzungen, sondern baust auch das Selbstvertrauen auf, das für einen freien Handstand unerlässlich ist. Anstatt gegen eine Wand zu laufen, feierst du kleine, aber stetige Erfolge, die dich motiviert halten.

Infografik zeigt die 5 Hauptschritte der Handstand Push Up Progression.

 

Die unverzichtbaren Grundlagen: Dein Fundament für den HSPU

Bevor du überhaupt an eine der Progressionsübungen denkst, musst du sicherstellen, dass dein Fundament stark genug ist. Diese drei Bereiche sind nicht verhandelbar und sollten Teil deines regelmäßigen Trainings sein:

  • Starke und mobile Handgelenke: Deine Handgelenke tragen dein gesamtes Körpergewicht. Regelmäßiges Dehnen und Kräftigungsübungen wie Wrist Push-ups oder das Halten einer Plank auf den Fäusten sind Pflicht, um sie auf die Belastung vorzubereiten.
  • Eine felsenfeste Rumpfspannung: Ein durchhängender Rücken ist der Feind jedes Handstands. Übe den Hollow Body Hold, bis du ihn mühelos für mindestens 30-45 Sekunden halten kannst. Diese Spannung ist die Verbindung zwischen deinem Ober- und Unterkörper.
  • Gesunde Schultermobilität: Du benötigst eine gute Überkopf-Beweglichkeit, um eine stabile und vertikale Handstandlinie zu erreichen. Wall Slides und Überkopf-Dehnungen mit einem Band helfen dir dabei, die nötige Flexibilität in den Schultern aufzubauen.

Ignoriere diese Grundlagen nicht. Sie sind die beste Versicherung gegen Verletzungen und der schnellste Weg, um langfristig Fortschritte bei deiner Handstand Push Up Progression zu machen. Erst wenn du dich in diesen Bereichen sicher fühlst, solltest du mit der ersten Stufe der Progression beginnen.

 

Die 5 Stufen deiner Handstand Push Up Progression

Jetzt beginnt der praktische Teil. Jede der folgenden Stufen baut logisch auf der vorherigen auf. Überspringe keine Stufe, auch wenn sie dir einfach erscheint. Es geht darum, Bewegungsmuster zu perfektionieren und das neuromuskuläre System zu schulen. Diese Übungen sind das Herzstück vieler Gymnastics-Einheiten und erfordern Geduld.

 

Stufe 1: Wall Walks – Die Wand als dein Partner

Der Wall Walk ist dein Einstieg in die Welt der überkopf-gestützten Kraft. Hier geht es nicht um Wiederholungen, sondern um Kontrolle und den Aufbau von Ausdauer in den Schultern. Du lernst, deinen Körper unter Spannung zu halten, während du dich in einer umgekehrten Position bewegst.

  • Startposition: Beginne in einer Liegestützposition mit den Füßen an der Wand.
  • Aufstieg: Wandere mit den Füßen die Wand hoch, während du gleichzeitig mit den Händen in Richtung Wand gehst.
  • Endposition: Gehe so nah an die Wand, wie es deine Beweglichkeit und Kraft zulassen. Dein Ziel ist eine vertikale Linie von den Händen bis zu den Füßen, mit der Nase zur Wand.
  • Abstieg: Kontrolliert den Weg zurück in die Ausgangsposition.

Dein Ziel: Absolviere 3 Sätze à 3-5 Wiederholungen, bei denen du in der Endposition jeweils 5-10 Sekunden hältst. Konzentriere dich auf eine durchgehend aktive Rumpfspannung.

 

Stufe 2: Pike Push Ups – Das Bewegungsmuster lernen

Der Pike Push Up simuliert die Bewegung des HSPU, ohne das gesamte Körpergewicht zu verwenden. Er zielt genau auf die Deltamuskeln und den Trizeps ab und schult das korrekte Absenken und Drücken in einem vertikalen Muster. Hier legst du den Grundstein für die richtige Technik.

  • Startposition: Bilde mit deinem Körper ein umgekehrtes V (Herabschauender Hund). Deine Hände sind etwa schulterbreit aufgestellt, dein Hintern ist der höchste Punkt.
  • Bewegung: Beuge die Arme und senke den Kopf in einem Bogen nach vorne-unten ab, als ob du mit der Stirn ein Dreieck vor deinen Händen auf dem Boden bilden willst.
  • Endposition: Deine Stirn berührt fast den Boden.
  • Drücken: Drücke dich kraftvoll zurück in die Ausgangsposition.

Dein Ziel: Führe 3 Sätze mit 8-12 sauberen Wiederholungen aus. Achte darauf, dass deine Ellenbogen nicht zu weit nach außen zeigen.

 

Stufe 3: Defizit Pike Push Ups – Die Intensität steigern

Sobald du die normalen Pike Push Ups beherrschst, erhöhst du die Schwierigkeit, indem du den Bewegungsradius (Range of Motion) vergrößerst. Platziere deine Hände auf Erhöhungen wie Hantelscheiben oder kleinen Boxen. Dadurch muss dein Körper einen längeren Weg zurücklegen, was die Kraftanforderung deutlich steigert.

Diese Variante bereitet deine Schultern gezielt auf die volle Tiefe eines echten Handstand Push Ups vor. Beginne mit einem kleinen Defizit und steigere es langsam. Die Technik bleibt identisch zum normalen Pike Push Up, aber die Intensität ist eine völlig andere.

Dein Ziel: Arbeite dich hoch zu 3 Sätzen mit 6-10 Wiederholungen mit einem Defizit, das dich fordert, aber eine saubere Ausführung noch zulässt.

 

Stufe 4: Negativ Handstand Push Ups – Die Kraft kontrollieren

Jetzt geht es an die Wand. Die exzentrische Phase (das Absenken) einer Bewegung ist der Teil, in dem wir am stärksten sind. Wir nutzen das, um die Muskulatur gezielt auf die volle Belastung vorzubereiten. Ein kontrollierter Negativ-HSPU baut enorme Kraft und Stabilität im gesamten Schultergürtel auf.

  • Startposition: Kicke dich in einen Handstand an der Wand.
  • Absenken: Senke deinen Körper so langsam und kontrolliert wie möglich ab. Zähle dabei langsam bis 5.
  • Endposition: Dein Kopf berührt sanft den Boden oder eine Matte.
  • Reset: Verlasse die Position, kicke dich wieder hoch und starte die nächste Wiederholung. Drücke dich noch nicht wieder hoch.

Dein Ziel: Schaffe 3 Sätze mit 3-5 extrem langsamen Wiederholungen. Die Kontrolle über die Bewegung ist hier alles.

 

Stufe 5: Strict Handstand Push Up an der Wand

Dies ist der Moment, auf den du hingearbeitet hast. Nachdem du die exzentrische Kraft aufgebaut hast, fügst du nun die konzentrische (drückende) Phase hinzu. Kombiniere den kontrollierten Abstieg aus Stufe 4 mit einem explosiven Drücken zurück in die Ausgangsposition. Du hast es fast geschafft.

Die erste Wiederholung wird sich schwer anfühlen, aber mit jeder erfolgreichen Ausführung baust du das Selbstvertrauen und die spezifische Kraft auf, die du brauchst. Sobald du mehrere Wiederholungen am Stück schaffst, bist du bereit für weitere Herausforderungen wie den Handstand Walk oder den freien HSPU.

 

Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

Auf dem Weg zum perfekten Handstand Push Up lauern einige technische Fallen. Achte gezielt auf diese Punkte, um Plateaus zu durchbrechen und dein Verletzungsrisiko zu minimieren.

  • Nach außen zeigende Ellenbogen: Viele Athleten lassen ihre Ellenbogen zur Seite ausbrechen. Dies belastet das Schultergelenk unnötig. Konzentriere dich darauf, die Ellenbogen während der gesamten Bewegung eher nach hinten als zur Seite zu führen, ähnlich wie bei einer engen Liegestütze. Dies schützt deine Gelenke und aktiviert den Trizeps effektiver.
  • Durchhängender Rücken (‘Bananenrücken’): Ein Mangel an Rumpfspannung führt dazu, dass dein Rücken durchhängt. Dadurch verlierst du Kraft und Stabilität. Erinnere dich an den Hollow Body Hold: Spanne Bauch und Gesäß fest an, um eine gerade Linie von den Schultern bis zu den Füßen zu halten.
  • Unkontrolliertes Absenken: Sich einfach fallen zu lassen, ist nicht nur ineffektiv, sondern auch gefährlich. Die exzentrische Kontrolle ist der Schlüssel zum Kraftaufbau. Wenn du die Abwärtsbewegung nicht kontrollieren kannst, bist du für diese Stufe der Progression noch nicht bereit. Gehe einen Schritt zurück und baue mehr Kraft auf.

 

Fazit: Dein Weg zum Handstand Push Up ist geebnet

Der Handstand Push Up ist kein magisches Kunststück, sondern das Ergebnis von strukturiertem, geduldigem und konsequentem Training. Mit dieser Progression hast du einen klaren Fahrplan, der dich vor Frustration und Verletzungen schützt. Vertraue dem Prozess, feiere die kleinen Fortschritte bei jeder Stufe und bleibe diszipliniert.

Du hast jetzt das Wissen und die Werkzeuge, um eines der beeindruckendsten Ziele im Bodyweight-Training zu erreichen. Es liegt an dir, die Arbeit zu investieren. Beginne mit den Grundlagen, arbeite dich durch die Stufen und der Erfolg wird unweigerlich folgen. Dein erster sauberer Handstand Push Up wartet auf dich.

 

Häufig gestellte Fragen

Wie lange dauert es, einen Handstand Push Up zu lernen?

Die Dauer ist individuell sehr unterschiedlich und hängt von deinem aktuellen Fitnesslevel, deiner Trainingskonsistenz und deiner Körperkonstitution ab. Es kann von einigen Monaten bis zu über einem Jahr dauern. Geduld und konsequentes Training sind wichtiger als ein starrer Zeitplan.

Brauche ich für HSPUs spezielle Ausrüstung?

Nein, das Schöne am Handstand Push Up ist, dass du nur dein eigenes Körpergewicht und eine stabile Wand benötigst. Eine weiche Unterlage wie eine Yogamatte für den Kopf kann am Anfang für mehr Komfort sorgen. Für Defizit-Übungen eignen sich stabile Bücher oder Hantelscheiben.

Meine Handgelenke schmerzen. Was kann ich tun?

Handgelenksschmerzen sind ein Zeichen dafür, dass die Belastbarkeit noch nicht ausreicht. Gehe zurück zu den Grundlagen und investiere mehr Zeit in die Kräftigung und Mobilisierung deiner Handgelenke. Verkürze die Haltezeiten im Handstand und steigere die Belastung sehr langsam.

Ist der Kipping HSPU eine gute Alternative?

Der Kipping HSPU ist eine andere Übung mit einem anderen Ziel, die hauptsächlich im Crosstraining zur Effizienzsteigerung genutzt wird. Es ist keine Abkürzung zum Strict HSPU. Baue immer zuerst die strikte Kraft auf, bevor du dich an dynamische Varianten wie den Kipping Pull-up oder HSPU wagst, um eine solide Basis zu haben.

Octofit - Autor Profilbild B.Sc. Peter Schäfer

Über den Autor

Peter studierte an der TU Dortmund und eröffnete 2015 sein erstes Studio für Personal Training und funktionale Kurse. Er ist Autor mehrerer Bücher und wurde in internationalen Zeitungen und Magazinen zitiert. Seine Fachgebiete sind Crosstraining und gesundheitsorientiertes Krafttraining.