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Atrophie

Was ist Muskelatrophie?

Muskelatrophie bezeichnet den Schwund oder die Verkleinerung von Muskelgewebe. Es ist der gegenteilige Prozess von Muskelhypertrophie (Muskelwachstum). Wenn Muskeln über einen längeren Zeitraum nicht ausreichend genutzt oder stimuliert werden, bauen sie sich ab, um Energie zu sparen. Dies führt zu einer Abnahme der Muskelmasse, Kraft und Funktionalität.

 

Ursachen und Arten von Muskelatrophie

Muskelatrophie kann verschiedene Ursachen haben und in unterschiedlichen Formen auftreten:

  1. Inaktivitätsatrophie (Disuse Atrophy): Dies ist die häufigste Form und entsteht durch mangelnde körperliche Aktivität. Beispiele sind:
    • Lange Bettlägerigkeit
    • Immobilisierung eines Körperteils (z.B. nach einer Verletzung durch Gips oder Schiene)
    • Sitzende Lebensweise ohne regelmäßiges Training
    • Schwerelosigkeit (z.B. bei Astronauten)
  2. Neurogene Atrophie: Diese Form tritt auf, wenn die Nerven, die die Muskeln steuern, geschädigt oder erkrankt sind. Da Muskeln Signale vom Nervensystem benötigen, um sich zusammenzuziehen und zu erhalten, führt eine Störung der Nervenversorgung zum Muskelabbau. Beispiele sind:
    • Schlaganfall
    • Querschnittslähmung
    • Neuropathien (Nervenschäden)
    • Erkrankungen wie ALS (Amyotrophe Lateralsklerose)
  3. Pathologische Atrophie: Muskelabbau kann auch eine Begleiterscheinung oder Folge von chronischen Krankheiten sein, wie z.B.:
    • Krebs (Kachexie)
    • AIDS
    • Herzinsuffizienz
    • Chronische Nierenerkrankungen
    • Mangelernährung (insbesondere unzureichende Proteinzufuhr)
  4. Altersbedingte Atrophie (Sarkopenie): Mit zunehmendem Alter kommt es zu einem natürlichen, progressiven Verlust an Muskelmasse und -Kraft, selbst bei aktiven Menschen. Dieser Prozess beginnt typischerweise ab dem 30. Lebensjahr und beschleunigt sich nach dem 50.

 

Prävention und Behandlung

Die beste Prävention gegen Inaktivitätsatrophie ist regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere Krafttraining. Durch das Setzen von Trainingsreizen (Progressive Overload) wird der Körper dazu angeregt, Muskelmasse zu erhalten oder sogar aufzubauen.

  • : Stimuliert die Muskulatur und setzt Wachstumsreize.
  • Ausreichende zufuhr: Protein ist der Baustein der Muskeln und essenziell für deren Erhalt und Wachstum.
  • Aktive : Auch bei Verletzungen oder Krankheiten ist es wichtig, so früh wie möglich mit angepassten Bewegungen und Physiotherapie zu beginnen, um den Muskelabbau zu minimieren.

Bei neurogener oder pathologischer Atrophie ist die Behandlung der zugrunde liegenden Ursache entscheidend, oft in Kombination mit gezielter Physiotherapie und Ernährungstherapie.

 

Was ist der Unterschied zwischen Muskelatrophie und Muskelhypertrophie?

Muskelatrophie ist der Abbau oder Schwund von Muskelgewebe (Muskelverkleinerung), während Muskelhypertrophie das Wachstum und die Vergrößerung von Muskelgewebe (Muskelaufbau) bezeichnet.

Kann Muskelatrophie rückgängig gemacht werden?

In vielen Fällen, insbesondere bei Inaktivitätsatrophie, kann der Muskelabbau durch gezieltes Krafttraining und eine angepasste Ernährung wieder rückgängig gemacht werden. Bei neurogener Atrophie hängt die Erholung stark von der Art und Schwere der Nervenschädigung ab.

Wie schnell tritt Muskelatrophie auf?

Muskelatrophie kann relativ schnell beginnen. Bereits nach wenigen Tagen bis Wochen der Inaktivität kann ein messbarer Muskelabbau einsetzen. Der Grad des Abbaus hängt von der Dauer und dem Ausmaß der Inaktivität ab.

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