Was bedeutet Mobilität im Training?
Mobilität ist die Fähigkeit, ein Gelenk oder eine Gelenkkette aktiv und kontrolliert durch ihren vollen Bewegungsumfang zu bewegen. Sie unterscheidet sich von der Flexibilität, die lediglich die passive Dehnbarkeit von Muskeln und Gewebe beschreibt. Bei der Mobilität geht es darum, Kraft und Kontrolle über den gesamten Bewegungsbereich zu haben, was für eine optimale Leistung und die Prävention von Verletzungen entscheidend ist.
Warum ist Mobilitätstraining wichtig?
Ein gutes Maß an Mobilität ist fundamental für jeden, der sich effektiv bewegen möchte, sei es im Sport oder im Alltag:
- Leistungssteigerung: Viele Übungen im Krafttraining (z.B. tiefe Kniebeugen, Überkopfdrücken) erfordern eine hohe Mobilität in den entsprechenden Gelenken. Eine verbesserte Mobilität ermöglicht eine bessere Technik und somit eine effektivere Kraftentfaltung.
- Verletzungsprävention: Ein voller und kontrollierter Bewegungsumfang reduziert das Verletzungsrisiko, da steife Gelenke oder unkontrollierte Bewegungen zu Fehlbelastungen führen können.
- Verbesserung der Haltung: Bewegungseinschränkungen können zu kompensatorischen Mustern und einer schlechten Haltung führen. Mobilitätstraining kann diese Dysbalancen beheben.
- Reduktion von Schmerzen: Oft sind Rücken-, Schulter- oder Nackenschmerzen auf mangelnde Mobilität in anderen Bereichen zurückzuführen. Gezieltes Training kann hier Linderung verschaffen.
- Alltagsfunktionen: Einfache Dinge wie das Bücken, das Greifen nach oben oder das Einsteigen ins Auto werden leichter und schmerzfreier.
Methoden zur Verbesserung der Mobilität
Mobilitätstraining ist aktiv und dynamisch, oft unter Einbeziehung des vollen Bewegungsumfangs:
- Dynamisches Dehnen: Aktive Bewegungen, die ein Gelenk durch seinen vollen Bewegungsbereich führen (z.B. Armkreisen, Beinschwingen, Cat-Cow). Ideal als Teil des Warm-ups.
- Faszientraining (z.B. mit der Faszienrolle): Hilft, Verklebungen im Bindegewebe zu lösen, die die Beweglichkeit einschränken können.
- Yoga und Pilates: Diese ganzheitlichen Ansätze kombinieren Dehnung, Kraft und Körperkontrolle und sind hervorragend für die Verbesserung der Mobilität.
- Kontrollierte Gelenkrotationen (CARs): Aktives Bewegen eines Gelenks in seinem maximalen, kontrollierten Bewegungsumfang.
- Spezifische Mobilitätsübungen: Gezielte Übungen für einzelne Gelenke wie Schultern, Hüften oder die Brustwirbelsäule.
Regelmäßiges Mobilitätstraining sollte ein fester Bestandteil deines Trainingsprogramms sein, um die langfristige Gesundheit und Leistungsfähigkeit deines Bewegungsapparates zu sichern.
Was ist der Unterschied zwischen Mobilität und Flexibilität?
Flexibilität ist die passive Dehnbarkeit von Geweben, also wie weit sich ein Gelenk bewegen lässt, wenn jemand es bewegt. Mobilität ist die aktive, kontrollierte Fähigkeit, ein Gelenk selbst durch seinen vollen Bewegungsumfang zu bewegen. Mobilität erfordert Flexibilität plus Kraft und Kontrolle.
Kann Mobilitätstraining Verletzungen vorbeugen?
Ja, eine gute Mobilität reduziert das Verletzungsrisiko erheblich. Sie ermöglicht es, Bewegungen korrekt und ohne unnötige Kompensationen auszuführen, was die Belastung auf Gelenke und Gewebe optimiert und Fehlhaltungen vermeidet.
Sollte ich Mobilität vor oder nach dem Training trainieren?
Aktives Mobilitätstraining und dynamisches Dehnen sind ideal als Teil des Warm-ups, um die Gelenke auf die Bewegung vorzubereiten. Es kann auch als separate Einheit erfolgen, wenn du dich spezifisch auf die Verbesserung deiner Mobilität konzentrieren möchtest.