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Hände richtig tapen: Dein Guide gegen offene Hände im Training

Octofit - Autor Profilbild B.Sc. Peter Schäfer

Peter Schäfer

Bachelor of Science

Lesezeit für diesen Artikel: 5Minuten
Nahaufnahme von getapten Händen, die eine Klimmzugstange im Crosstraining umgreifen, um Risse zu vermeiden.

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Inhaltsverzeichnis

Ein sauberer Muscle-up, eine schnelle Serie Toes-to-Bar – und dann der brennende Schmerz. Die Haut an deiner Handfläche ist gerissen. Jeder Athlet, der regelmäßig an der Stange hängt oder mit Kettlebells und Langhanteln arbeitet, kennt dieses Gefühl. Offene Hände sind nicht nur schmerzhaft, sie zwingen dich zu einer Trainingspause und werfen dich in deinem Fortschritt zurück.

Doch es gibt eine einfache und effektive Methode, deine Hände zu schützen: das richtige Tapen. Es ist eine Fähigkeit, die dir hilft, konstanter zu trainieren und deine Leistung zu steigern. In diesem Guide zeigen wir dir, wie es geht.

Auf einen Blick
  • Schutz vor Rissen: Tape reduziert die Reibung zwischen Haut und Equipment und beugt so Blasen und offenen Stellen vor.
  • Besserer Grip: Ein gut angelegter Tape-Verband kann deinen Griff an der Stange oder Hantel verbessern, besonders bei Schweiß.
  • Kontinuierliches Training: Mit geschützten Händen vermeidest du schmerzbedingte Pausen und bleibst konstant am Ball.
  • Vielseitige Anwendung: Die Technik eignet sich für Turnen, Gewichtheben und alle Griff-intensiven Übungen im Crosstraining.
  • Kostengünstige Lösung: Eine Rolle Sport-Tape ist eine günstige Investition in deine Trainingsqualität.

 

Warum solltest du deine Hände überhaupt tapen?

Die Haut an den Händen ist bei hoher Belastung der größte limitierende Faktor. Während deine Muskeln vielleicht noch 20 weitere Pull-ups schaffen würden, gibt deine Haut oft früher auf. Die ständige Reibung an der Rändelung der Hantel oder der glatten Klimmzugstange führt zu Schwielen, die bei weiterer Belastung einreißen.

Die Konsequenz sind nicht nur die unmittelbaren Schmerzen, sondern auch das Infektionsrisiko und die erzwungene Pause. Ein guter Tape-Verband wirkt hier wie eine zweite Haut. Er nimmt die Reibung auf, stabilisiert die Hautpartien und gibt dir die Sicherheit, im Workout alles geben zu können. Es ist ein zentraler Baustein, um langfristig verletzungsfrei zu trainieren, wie es auch unser umfassender Crosstraining Guide betont.

Infografik, die elastisches und starres Sport-Tape für die Anwendung an den Händen vergleicht.

 

Hände tapen für Crosstraining: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Das Tapen der Hände ist keine Raketenwissenschaft, aber ein paar Details machen den Unterschied zwischen perfektem Schutz und einem Verband, der sich nach fünf Minuten löst. Wir verwenden hierfür klassisches, starres Sport-Tape (ca. 3-4 cm breit).

 

Schritt 1: Hände vorbereiten

Deine Hände müssen sauber und trocken sein. Entferne jeglichen Schmutz, Schweiß oder Reste von Magnesia. Nur so haftet das Tape optimal und verrutscht während des Trainings nicht.

 

Schritt 2: Basisstreifen anlegen

Reiße einen Streifen Tape ab, der einmal um dein Handgelenk passt. Lege diesen Streifen als Anker um dein Handgelenk. Achte darauf, dass er fest sitzt, aber die Blutzirkulation nicht behindert. Dieser Streifen dient als Basis für die Schutzschicht.

 

Schritt 3: Schutzschicht für die Handfläche

Jetzt kommt der wichtigste Teil. Reiße einen langen Streifen Tape ab (ca. 20-25 cm). Klebe ein Ende mittig auf den Ankerstreifen am Handgelenk. Führe den Streifen über deine Handfläche bis zum Ansatz des gewünschten Fingers (meist Mittel- oder Ringfinger).

Lege den Streifen um den Fingeransatz herum und führe ihn zurück zum Anker am Handgelenk. Klebe ihn dort fest. Wiederhole diesen Vorgang für einen zweiten, benachbarten Finger. So entsteht eine doppelte Schutzschicht genau dort, wo die meiste Reibung entsteht.

 

Schritt 4: Alles fixieren

Zum Abschluss legst du einen weiteren Streifen Tape über die Enden am Handgelenk, um die Konstruktion zu sichern. Drücke alle Klebestellen noch einmal fest an. Fertig! Dein individueller Handschutz ist einsatzbereit.

 

Alternativen und Ergänzungen zum Tape

Taping ist eine exzellente Methode, aber nicht die einzige, um offene Hände zu vermeiden. Je nach Vorliebe und Übung gibt es Alternativen, die du in Betracht ziehen solltest.

  • Gymnastics Grips (Riemchen): Diese Leder- oder Carbon-Schutzpolster werden mit Fingerschlaufen und einem Klettverschluss am Handgelenk befestigt. Sie bieten einen großflächigen Schutz und sind ideal für hohes Volumen an der Stange (Pull-ups, T2B).
  • Crosstraining Handschuhe: Sie schützen die gesamte Hand, können aber das Gefühl für die Stange oder Hantel etwas beeinträchtigen. Für Übungen wie Seilklettern oder Kettlebell Swings sind Crosstraining Handschuhe eine gute Wahl, um die Reibung zu minimieren.
  • Flüssigkreide: Verbessert den Grip enorm und reduziert dadurch ein Verrutschen der Hände, was ebenfalls Reibung und Risse verursachen kann.

Viele Athleten kombinieren auch Methoden, zum Beispiel das Tapen der Finger und die zusätzliche Nutzung von Grips. Experimentiere und finde heraus, was für dich am besten funktioniert. Die Wirksamkeit des Tapens zur Prävention ist gut dokumentiert. So zeigt zum Beispiel eine Veröffentlichung im American Family Physician, dass das Abkleben von reibungsanfälligen Hautpartien die Entstehung von Blasen wirksam verhindert.

 

Fazit: Eine kleine Fähigkeit mit großer Wirkung

Deine Hände sind dein wichtigstes Werkzeug im Crosstraining. Sie zu schützen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Zeichen von kluger Trainingsplanung. Das richtige Tapen der Hände ist eine schnell erlernte Technik, die dich vor schmerzhaften Verletzungen und unnötigen Pausen bewahrt.

Investiere die fünf Minuten vor dem Training. Deine Hände werden es dir danken, und dein Fortschritt wird nicht mehr durch aufgerissene Haut ausgebremst. So bleibst du leistungsfähig und hast langfristig mehr Freude am Sport.

 

Häufig gestellte Fragen

Wie oft sollte ich das Tape wechseln?

Du solltest für jedes Training einen frischen Tape-Verband anlegen. Gebrauchtes Tape verliert seine Klebkraft und Stabilität, zudem ist es aus hygienischen Gründen nicht empfehlenswert, es wiederzuverwenden.

Kann ich mit Tape an den Händen duschen?

Das ist nicht ratsam. Wasser und Seife lösen den Kleber und weichen das Tape auf, wodurch es seine Schutzfunktion verliert. Entferne das Tape nach dem Training und reinige deine Hände gründlich.

Was ist der Unterschied zwischen Tape und Grips?

Tape ist eine flexible, anpassbare Schutzschicht, die direkt auf die Haut geklebt wird. Grips sind wiederverwendbare Schutzpolster aus Leder oder Carbon, die du über die Finger ziehst und am Handgelenk befestigst. Beide dienen dem Schutz der Handflächen, bieten aber ein unterschiedliches Gefühl und Handling am Gerät.

Octofit - Autor Profilbild B.Sc. Peter Schäfer

Über den Autor

Peter studierte an der TU Dortmund und eröffnete 2015 sein erstes Studio für Personal Training und funktionale Kurse. Er ist Autor mehrerer Bücher und wurde in internationalen Zeitungen und Magazinen zitiert. Seine Fachgebiete sind Crosstraining und gesundheitsorientiertes Krafttraining.