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Welches Langhantel-Gewicht ist für Frauen ideal?

Octofit - Autor Profilbild B.Sc. Peter Schäfer

Peter Schäfer

Bachelor of Science

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Eine Frau bereitet sich konzentriert auf das Langhanteltraining vor und blickt entschlossen auf die Stange.

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Inhaltsverzeichnis

Der Einstieg ins Langhanteltraining wirft eine zentrale Frage auf: Mit welchem Gewicht soll ich als Frau eigentlich anfangen? Die Unsicherheit ist groß, denn die Angst, sich zu verletzen oder zu wenig zu fordern, ist ein ständiger Begleiter. Die gute Nachricht ist: Es gibt klare Richtlinien, die dir einen sicheren und effektiven Start ermöglichen. Vergiss den Gedanken, sofort schwere Gewichte bewegen zu müssen.

Dein Fokus sollte zu Beginn ausschließlich auf der sauberen Ausführung der Bewegung liegen. Kraft ist höchst individuell und wird schrittweise aufgebaut. Dieser Guide zeigt dir, wie du das passende Anfangsgewicht findest und dich systematisch steigerst.

Auf einen Blick
  • Der Standard-Startpunkt: Eine leere olympische Langhantel (meist 20 kg) ist für die meisten Grundübungen der ideale Ausgangspunkt.
  • Technik vor Gewicht: Perfektioniere die Bewegungsausführung, bevor du das Gewicht erhöhst. Eine saubere Form ist die Grundlage für langfristigen Erfolg und Verletzungsprävention.
  • Schrittweise Steigerung: Erhöhe das Gewicht in kleinstmöglichen Schritten (z. B. 2,5 kg), sobald du die Technik sicher beherrschst.
  • Individuelle Faktoren zählen: Dein persönliches Fitnesslevel, deine Vorerfahrung und dein Körpergewicht beeinflussen, welches Gewicht für dich passend ist.
  • Übungsspezifische Unterschiede: Bei Übungen wie Kreuzheben kannst du in der Regel mehr Gewicht bewegen als beim Schulterdrücken.

 

Warum die pauschale Antwort auf das ‘richtige’ Gewicht fehlt

Es gibt keine magische Zahl, die als *das* perfekte Langhantel-Gewicht für alle Frauen gilt. Deine Kraftwerte hängen von verschiedenen Faktoren ab: deinem bisherigen Trainingszustand, deiner Sporterfahrung, deinem Körpergewicht und nicht zuletzt von der spezifischen Übung, die du ausführst. Jemand, der bereits Erfahrung mit Kurzhanteln hat, wird anders starten als eine absolute Neueinsteigerin.

Das Ziel ist nicht, einer Norm zu entsprechen, sondern eine solide Basis zu schaffen. Ändere deine Perspektive: Frage nicht „Wie viel *sollte* ich heben?“, sondern „Wie starte ich *sicher* und baue meine Kraft effektiv auf?“. Dieser Ansatz schützt dich vor Überlastung und sorgt für kontinuierliche Fortschritte, was gerade für Anfängerinnen im Crosstraining der Schlüssel zum Erfolg ist.

 

Richtwerte für dein Anfangsgewicht bei den Grundübungen

Die leere Langhantel ist dein wichtigstes Werkzeug. Eine olympische Stange wiegt 20 kg und dient dazu, die Bewegungsabläufe der Grundübungen zu verinnerlichen. Falls dir 20 kg anfangs zu schwer sind, bieten viele Studios leichtere Technikstangen (oft 10 oder 15 kg) an.

 

Kniebeugen (Squats)

Starte ausnahmslos mit der leeren 20-kg-Stange. Dein Ziel ist es, eine volle und saubere Kniebeuge auszuführen, bei der die Hüfte mindestens auf Kniehöhe oder tiefer absinkt. Die Stange hilft dir, das Gleichgewicht zu halten und den Bewegungsablauf zu stabilisieren. Konzentriere dich auf einen geraden Rücken und eine kontrollierte Bewegung.

 

Kreuzheben (Deadlifts)

Auch hier ist die leere Stange der Beginn deiner Reise. Da beim Kreuzheben die Beine und der gesamte Rücken arbeiten, fühlen sich die 20 kg hier oft leichter an als bei der Kniebeuge. Achte penibel auf einen neutralen, geraden Rücken, um die Lendenwirbelsäule zu schützen. Die Kraft kommt aus den Beinen und dem Gesäß.

 

Bankdrücken (Bench Press)

Für viele Frauen stellt das Bankdrücken anfangs die größte Hürde dar. Die leere 20-kg-Stange ist ein anspruchsvolles, aber erreichbares Startgewicht. Wenn es dir zu schwer ist, beginne mit Kurzhanteln, um die Brust-, Schulter- und Armmuskulatur gezielt aufzubauen, bevor du zur Langhantel wechselst.

Infografik: Startgewichte für Frauen bei den Langhantel-Grundübungen Kniebeuge und Kreuzheben.

 

Die Kunst der progressiven Überladung: Wie du dich sicher steigerst

Sobald die Technik sitzt und du dich bei den Wiederholungen sicher fühlst, ist es Zeit für den nächsten Schritt: die Gewichtssteigerung. Das Prinzip dahinter nennt sich progressive Überladung. Du gibst deinem Körper einen neuen Reiz, an den er sich anpassen muss – er wird stärker. Eine gute Faustregel ist die „2-für-2-Regel“: Wenn du in zwei aufeinanderfolgenden Trainingseinheiten zwei Wiederholungen mehr als geplant schaffst, kannst du das Gewicht erhöhen.

Erhöhe das Gewicht in den kleinstmöglichen Schritten. Nutze dafür die kleinsten Hantelscheiben, die dein Studio bietet (meist 1,25 kg). Eine Scheibe pro Seite bedeutet eine Gesamtsteigerung von 2,5 kg – ein perfekter nächster Reiz. Dieser systematische Aufbau ist ein Kernprinzip in jedem guten Trainingsplan und fördert nicht nur den Muskelaufbau, sondern auch die Knochengesundheit. So belegt zum Beispiel das Deutsche Ärzteblatt die wichtige Rolle von Krafttraining zur Prävention von Osteoporose.

 

Was sind „gute“ Kraftwerte für Frauen?

Die Frage nach „guten“ Werten ist verständlich, denn sie gibt Orientierung. Es gibt Standards, die Kraftleistungen in Relation zum eigenen Körpergewicht setzen. Betrachte sie als langfristige Ziele, nicht als unmittelbaren Druck. Der wichtigste Vergleich ist immer der mit dir selbst von letzter Woche.

Zur Einordnung (Beispiel für eine 65 kg schwere Frau):

  • Anfängerin: Du beherrschst die Technik und beginnst, Gewichte zu steigern (z.B. Kniebeuge mit 30-45 kg).
  • Fortgeschrittene: Du trainierst regelmäßig und bewegst bei den Grundübungen dein eigenes Körpergewicht (z.B. Kniebeuge mit 60-75 kg).
  • Sehr Fortgeschrittene/Profi: Du bewegst deutlich mehr als dein eigenes Körpergewicht (z.B. Kniebeuge mit 90 kg und mehr).

Diese Zahlen sind nur grobe Anhaltspunkte. Viel wichtiger ist, dass du die Grundlagen des Crosstrainings verstehst und auf deinen Körper hörst. Jeder Fortschritt, ob eine Wiederholung mehr oder 2,5 kg zusätzlich auf der Stange, ist ein Erfolg.

 

Fazit: Dein Weg, deine Stärke

Das ideale Langhantel-Gewicht für dich als Frau ist das Gewicht, das dich fordert, ohne deine Technik zu kompromittieren. Beginne mit der leeren Stange, um die Bewegungsmuster zu meistern. Steigere dich langsam und geduldig in kleinen Schritten. Deine persönliche Entwicklung und das Gefühl der Stärke sind weitaus wertvoller als jeder Vergleich mit anderen. Konzentriere dich auf deine Reise und feiere jeden Fortschritt auf dem Weg zu einem stärkeren Ich.

 

Häufig gestellte Fragen

Ist eine 20 kg Langhantel zu schwer für eine Frau als Anfängerin?

Sie kann anfangs herausfordernd sein, besonders beim Bank- oder Schulterdrücken. Konzentriere dich auf die Technik und weiche bei Bedarf kurzfristig auf leichtere Stangen oder Kurzhanteln aus, um die nötige Grundkraft aufzubauen.

Wie oft pro Woche sollte ich mit der Langhantel trainieren?

Als Anfängerin sind zwei bis drei Ganzkörpereinheiten pro Woche ideal. Dies gibt deinen Muskeln zwischen den Trainingstagen genügend Zeit zur Regeneration und zum Wachsen, was für den Kraftaufbau unerlässlich ist.

Brauche ich als Frau spezielle Ausrüstung für das Langhanteltraining?

Für den Anfang genügen feste Sportschuhe und funktionale Kleidung. Wenn du bei Übungen wie Kniebeugen anspruchsvollere Gewichte bewegst, können spezielle Gewichtheberschuhe durch ihre feste Sohle deine Stabilität und Kraftübertragung verbessern.

Octofit - Autor Profilbild B.Sc. Peter Schäfer

Über den Autor

Peter studierte an der TU Dortmund und eröffnete 2015 sein erstes Studio für Personal Training und funktionale Kurse. Er ist Autor mehrerer Bücher und wurde in internationalen Zeitungen und Magazinen zitiert. Seine Fachgebiete sind Crosstraining und gesundheitsorientiertes Krafttraining.